SCC */**
Die SCC*/** hat sich zu einer Norm mit hoher Marktdurchdringung entwickelt. Die Gemeinsamkeiten mit der ISO 45001:2018 (ehemals OHSAS 18001) sind sehr groß. Eine Zertifizierung des Arbeitsschutzes hat das Ziel, Unfälle zu reduzieren und zu vermeiden.

Zielgruppe
Typische nach SCC Sicherheits Certifikat Contraktoren zertifizierte Unternehmen sind Montagebetriebe, Elektroserviceunternehmen, Reinigungs- und Entsorgungsbetriebe, die auf dem Gelände von Petrochemie- oder sonstigen Großchemieunternehmen handwerkliche Arbeiten durchführen.

Sinn und Zweck
Damit ist das übergeordnete Ziel des Standards ist die kontinuierliche Verbesserung in Bezug auf die AMS-Leistung (Arbeitsschutz).
Dabei sind u.a. die Anforderungen durch
- den Gesetzgeber,
- den Kunden und
- durch die Behörden
zu berücksichtigen.
Das Zertifikat dient dazu, dass ein Unternehmen mittels Prüfung durch einen unabhängigen Dritten nachweisen kann, dass die Prozesse des Unternehmens dem Standard entsprechen.
Das Prinzip
Die SCC */** ist wie ein Kriterienkatlog mit spezifischen Anfroderungen an das Arbeitsschutzmanagementsystem des Unternehmens aufgebaut. Wesentlicher Unterschied zur ISO 45001 ist, dass
- Subunternehmer zwingend ebenfalls über ein geprüftes Arbeitsschutzmanagementsystem verfügen müssen und
- strenge Grenzwerte für die Vorgaben für die Unfallzahlen gelten, um ein Zertifikat zu erlangen bzw. dieses aufrecht zu erhalten.
Die Zertifizierung ist in zwei Industriebereiche (Scopes) unterteilt, für die unterschiedliche Anforderungen gelten:
Scope I: SCC (Safety Certificate Contractors) für Kontraktoren und produzierendes Gewerbe
Scope II: SCP (Safety Certificate Personnel Services) für Personaldienstleister
Im Scope I können Unternehmen je nach Anwendungsbereich ein eingeschränktes, uneingeschränktes oder ein spezielles Zertifikat für die Petrochemie erlangen. Die Anforderungen kurz im Überblick:
SCC* = eingeschränktes Zertifikat
- Beurteilung der SGU-Management-Aktivitäten direkt am Arbeitsplatz
- geeignet für kleine Unternehmen bis zu 35 Mitarbeiter
- keine Sub-Unternehmen für technische Dienstleistungen werden eingesetzt
- 27 gekennzeichnete Pflichtfragen in der SCC-Checkliste (Dokument 003) müssen zu 100 % erfüllt werden
- Ergänzungsfragen müssen nicht erfüllt werden
SCC** = uneingeschränktes Zertifikat
- Beurteilung das SGU-Management direkt am Arbeitsplatz sowie das SGU-Managementsystem
- geeignet für Unternehmen mehr als 35 Beschäftigten oder die Sub-Unternehmen für technische Dienstleistungen einsetzen.
- 40 gekennzeichnete Pflichtfragen in der SCC-Checkliste müssen zu 100 % erfüllt sein
- mindestens 5 der möglichen 9 gekennzeichneten Ergänzungsfragen müssen positiv beantwortet werden.
SCCP = uneingeschränktes Zertifikat für die Petrochemie
- SCC** Anforderungen müssen erfüllt sein
- zusätzliche Anforderungen an die petrochemische Industrie und Raffinerien müssen erfüllt werden.
- 44 gekennzeichnete Pflichtfragen in der SCC-Checkliste müssen zu 100 % erfüllt sein
- mindestens 3 der möglichen 5 gekennzeichneten Ergänzungsfragen müssen positiv beantwortet werden
Bei der SCC stehen die operativen Tätigkeiten im Fokus, die das Unternehmens bei seinen Kunden vor Ort ausführt („Projekte“). Im Rahmen der SCC-Zertifizierung wird eine repräsentative Anzahl von Projekten wie Baustellen, Werkstätten oder Produktionsbereiche stichprobenhaft überprüft.
Die Anforderungen der SCC Checkliste im Überblick:
Kapitel 1: SGU: Politik, Organisation und Engagement des Managements
Kapitel 2: SGU-Gefährdungsbeurteilung
Kapitel 3: SGU-Schulung, -Information und -Unterweisung
Kapitel 4: SGU-Bewusstsein
Kapitel 5: SGU-Projektplan
Kapitel 6: Umweltschutz
Kapitel 7: Vorbereitung auf Notfallsituationen
Kapitel 8: SGU-Inspektionen
Kapitel 9: Betriebsärztliche Betreuung
Kapitel 10: Beschaffung und Prüfung von Maschinen, Geräten, Ausrüstungen und Arbeitsstoffen
Kapitel 11: Beschaffung von Dienstleistungen
Kapitel 12: Meldung, Registrierung und Untersuchung von Unfällen, Beinaheunfällen und unsicheren Situationen
Alle operativ tätigen Mitarbeiter in dem SCC/SCP zertifizierten Bereich müssen einen Nachweis über eine eSGU-Prüfung besitzen. Operativ tätige Führungskräfte im Geltungsbereich der SGU-Managementsystem-Zertifizierung müssen eine speziell auf die Führungsaufgabe angepasste SGU-Prüfung nachweisen.
Die Anzahl an Unfällen pro Kalenderjahr wird zu den geleisteten Arbeitsstunden im selben Zeitraum ins Verhältnis gesetzt und auf eine Million Arbeitsstunden normiert. Dazu zählen alle Arbeitsstunden von Mitarbeitern und Leiharbeitskräften, die im jeweiligen Kalenderjahr in dem zertifizierten Bereich erbracht wurden (auch administrative). Die Kennzahl berechnet sich nach der Formel:
Unfallhäufigkeit (UH) = Anzahl der Arbeitsunfälle x 1 Million : geleistete Arbeitsstunden
Hinweis: Unfälle auf dem Arbeitsweg zählen nicht.
Bei der Erst-Zertifizierung von Kontraktoren liegt der Höchstwert bei 40. Für weitere Zertifizierungen bei höchstens 20 senken. (Hinweis: Kann ein “KO – Kriterum” sein)

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